Vortrag: Dr. Maximilian Schich – Wer hat Angst vor Scientismus – Ein Netzwerkansatz für Kulturgeschichte

Das Graduiertenkolleg 1876 "Frühe Konzepte von Mensch und Natur: Universalität, Spezifität, Tradierung" lädt zum Vortrag von Dr. Maximilian Schich (University of Texas at Dallas) zum Thema "Wer hat Angst vor Scientismus – Ein Netzwerkansatz für Kulturgeschichte" ein.

Donnerstag, 09.07.2015, 18 Uhr c.t.
Hegelstr. 59, 55122 Mainz, Raum 00-309

Abstract:
Kulturgeschichte wird von Prozessen getrieben, die sich aus komplexen Interaktionen einer großen Anzahl von Individuen ergeben. Diese Interaktionen sind ihrerseits in schwer zu quantifizierenden historischen Bedingungen begründet. Zur Charakterisierung dieser Prozesse und Interaktionen haben wir aggregierte intellektuelle Mobilität über zweitausend Jahre anhand der Geburts- und Todesorte von mehr als 150.000 bekannter Individuen rekonstruiert. Die Werkzeuge der Netzwerkforschung und Komplexitätswissenschaft wurden daraufhin benutzt um charakteristische statistische Muster zu identifizieren und kulturelle wie historische Abweichungen zu ergründen. Das resultierende Netzwerk von Örtlichkeiten erlaubt eine makroskopische Perspektive auf die Kulturgeschichte, die uns hilft kulturgeschichtliche Abläufe Europas und Nordamerika nachzuzeichnen anhand von informationsreichen Visualisierungen und quantitativ-dynamischen Werkzeugen, sowie historische Trends kultureller Zentren abzuleiten, jenseits des Fokus auf spezifische Ereignisse oder enge zeitliche Perioden.

Poster

Bericht