Das Graduiertenkolleg 1876 "Frühe Konzepte von Mensch und Natur: Universalität, Spezifität, Tradierung" lädt zum Vortrag von Prof. Dr. Christine Walde (Universität Mainz) zum Thema "Versuch über den fremden Schlaf. Am Beispiel der griechisch-römischen Antike" ein.
Mittwoch, 16.07.2014, 18 Uhr c.t.
Hegelstr. 59, 55122 Mainz, Raum 00-309
Abstract:
Schlaf ist eine psychophysiologische Notwendigkeit für alle Lebewesen und dennoch in den meisten Dimensionen stark kulturell determiniert. Genau diese Domestizierung, ja Ökonomisierung des Schlafs, die in jeder Gesellschaft trennscharfe Formen und Funktionen annimmt, ist aktuell im Brennpunkt verschiedenster Wissenschaftsdisziplinen. Die Altertumswissenschaften stehen in dieser Hinsicht noch etwas abseits, auch wenn es durchaus zahlreiche Forschungsbeiträge gibt, die sich einzelnen Aspekten des Schlafs (Ikonographie, medizinische Theorien usw.) zuwenden. Es fehlt aber eine Studie, die nicht nur die Wissensräume und die Imaginaires des Schlafs aufsucht, sondern auch dessen spezifische Domestizierung und ihre Rahmenbedingungen systematisch erschließt. Der Vortrag wird die Schwierigkeiten und Möglichkeiten solch einer Untersuchung an Beispielen skizzieren.