Ambivalentes Wasser: lebensfördernd und lebensbedrohend

Ohne Wasser ist kein Leben möglich – aber Wasser kann auch lebensbedrohlich sein.

Wasser bildet die die Lebensgrundlage für alle Pflanzen, Tiere und Menschen. Zahlreiche frühe Texte, Reliefs und Mosaiken aus der ganzen Welt zeugen davon, dass die Menschen sich dessen bewusst waren. In vielen Kulturen gilt das Wasser als Ursprungsort des Lebens. Die indische, die ägyptische und die mesopotamische Mythologie sprechen in Bezug auf die Schöpfung von einem Urwasser bzw. Urozean.

Wasser fördert das Leben – auch auf dem Land: Niederschläge oder künstliche Bewässerung ermöglichen erst die Landwirtschaft und die Produktion von Nahrungsmitteln.

In Alten Ägypten, einem Land, in dem es kaum Niederschläge gab, versorgte der Nil die Menschen mit Wasser und er war die wichtigste Verkehrsader. Die großen jahreszeitlichen Schwankungen des Nilwasserspiegels hatten eine doppelt lebensspendende Wirkung: Der steigende Nil bewässerte die Felder und bedeckte sie mit fruchtbarem Schlamm. Die Menschen passten sich an die jahreszeitlichen Schwankungen an und konnten sich so von der Landwirtschaft ernähren.

Andererseits kann zu viel Wasser auch gefährlich und furchterregend sein: Überschwemmungen können Siedlungen und landwirtschaftliche Flächen zerstören. Bei der Überquerung von Flüssen und Fahrten auf dem Meer fürchtete man gefährliche Tiere im Wasser – und die Gefahr des Ertrinkens.

Mosaik mit verschiedenen Meerestieren, römisch, ca. 100 v. Chr.
Dieses Mosaik aus Pompeji illustriert, einem Aquarium gleich, den reichen Überfluss des Meeres.