Konzepte

Dr. Chiara Ferella

Projekttitel: "Metaphern in frühgriechischen Konzepten von Kosmos, Natur, Körper und Geist"

Projekt:

Mit ihrer Frage nach dem Ursprung und der Natur aller Dinge führten die frühgriechischen Denker in der westlichen Welt die erste wissenschaftliche Untersuchung des Kosmos und der Menschen ein. Dabei gestalteten sie die antiken Konzepte von Kosmos, Natur, Körper und Geist um und beeinflussten damit maßgeblich die späteren Überlegungen von Platon und Aristoteles. Ziel des Projektes ist eine umfassende und systematische Untersuchung dieser Konzepte in der frühgriechischen Philosophie. Der Fokus der Untersuchung liegt auf den Metaphern, in denen diese Konzepte ausgedrückt sind, und auf ihrer Rolle in der Gestaltung, Entwicklung und Entfaltung von frühphilosophischen Vorstellungen des Kosmos und des Menschen. Ausgangspunkt des Projektes ist die von modernen Metaphern-Theorien (insbesondere der „konzeptuellen Metapherntheorie“, CMT) bewiesene kognitive Funktion der Metapher und ihr Potential, abstraktes Wissen zu erzeugen und strukturieren. Da abstrakte Konzepte oft metaphorisch konstruiert sind, kann die Metapher als Fenster fungieren, um diese zu untersuchen und auszuwerten. In diesem Rahmen soll erforscht werden, welche Elemente der altgriechischen Welt in der frühgriechischen Philosophie als Quellenbereich der Metapher besonders produktiv sind. Dies ermöglicht die Identifikation von Wahrnehmungs- und Erfahrungsgrundlagen, welche der Entfaltung der Konzepte von Kosmos, Natur, Körper und Geist zugrunde liegen. Parallel werden die Zusammenhänge und Hierarchien unter den einzelnen Elementen im Quellbereich der Metapher und ihr Strukturierungspotential im Zielbereich analysiert, d.h. für die Konstruktion der obengenannten Konzepte. Solch eine Untersuchung ist von wesentlicher Bedeutung, um die analysierten Konzepte gründlich und vollständig zu erfassen und zu verstehen. Dabei sind zwei Aspekte besonders zu berücksichtigen. Einerseits muss man die durch Metaphern-Analyse rekonstruierten Konzepte durchweg und systematisch in Bezug auf die vorphilosophische Literatur betrachten, denn die vorsokratischen Metaphern wurzeln darin. Andererseits muss man die frühphilosophischen Konzepte von Kosmos, Natur, Körper und Geist in Zusammenhang mit vergleichbaren Vorstellungen in weiteren wissenschaftlichen Texten (z.B. den Hippokratischen Schriften) auswerten, sowie ihre Entwicklung bei späteren Philosophen, vor allem bei Platon und Aristoteles, untersuchen. Dies wirft die Frage nach dem Zusammenhang zwischen den (traditionellen) Metaphern, der kreativen Vorstellung und den philosophischen Überlegungen über den Kosmos und die Menschen auf. Inwiefern lösen Metaphern kreatives und theorieproduktives Denken aus? Zu welchem Zweck werden konventionelle Metaphern wiederbelebt bzw. frische Metaphern entwickelt? Wie und inwiefern tragen diese zur Entfaltung traditioneller Vorstellungen und der Entwicklung philosophischer Konzepte von – und Theorien über – Kosmos, Natur, Körper und Geist bei? Schließlich wird diese Studie auch die Frage nach den vorsokratischen Kriterien für eine wertvolle wissenschaftliche Theorie über den Kosmos und den Menschen, sowie nach der Rolle der Metapher in der Entwicklung der wissenschaftlichen Methode und Diskurs vor Aristoteles beleuchten.

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Aimee Miles, M.A.

Projekttitel: Inhabiting coastal worlds: Marine resource use and human-marine ecodynamics in the Iron Age Eastern Mediterranean

Betreuer: Prof. Dr. Detlef Gronenborn, Prof. Dr. Alexander Pruß

This project focused on marine resource use and conceptualizations of the marine world by coastal inhabitants in the Eastern Mediterranean region during the Iron Age. The source material included marine faunal remains (ex. vertebrate fish and shell), as well as other categories of material evidence, including artifacts and structural remains. Textual and iconographic evidence were also used as supplementary sources.

During the aforementioned period I developed a protocol for analyzing fish bone and shell assemblages from coastal sites, which included recording of taxonomy, skeletal elements, portions, taphonomy, siding, selected osteometric measurements, and contextual data. I developed a relational database in Access for compiling raw faunal data, based on work I had done in the field at Tell elBurak (Lebanon). Additionally, I compiled existing marine faunal data from various sites in the Eastern Mediterranean, including published data, ‘grey literature’ including excavation reports, and unpublished data obtained from other zooarchaeologists. The relevant faunal data included fish and shell remains from middens, fills, industrial contexts, ritual contexts, and burial contexts, among others. I continued compiling bibliographic literature on maritime cultural studies, urbanism and coastal industry in the Iron Age Eastern Mediterranean, environmental data, human-ecodynamics, cognitive archaeology, ethnoarchaeology of maritime cultures in the Near East and further afield.Finally, I began to collect iconographic and textual data pertaining to maritime activity and marine life in the IA Eastern Mediterranean.

In July 2018 I submitted materials for a scheduled evaluation, including a 10-page text excerpt, literature review, bibliography, and report on the state of research up to that point. The text dealt with theoretical and methodological approaches to the interpretation of past knowledge systems (and their underlying concepts) from material culture, particularly the potential contribution of zooarchaeological studies to that end. Drawing from sequential analysis and operational models commonly employed to study Palaeolithic industries, as well as perspectives on the ‘ideational’ or perceived landscapes informed by ethnoarchaeological scholarship, I proposed a hybrid framework for reconstructing the cognitive dimensions of human cultural interfaces with the marine world. The text also laid the foundation for a concept-oriented approach to human engagement with the marine environment, and the ways in which coastscapes (and seascapes) are mentally constituted in response to this experience, which can be encompassed within the interdisciplinary framework of ‘humanecodynamics.’

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Sina Lehnig, M.A.

Projekttitel: Foodways Through the Desert. A Multidisciplinary Approach to the Settlement History of Arabia and Palaestina (2nd to 7th Centuries CE)

Betreuerinnen: Prof. Dr. Heide Frielinghaus, Prof. Dr. Sabine Gaudzinski-Windheuser

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Dr. Sandra Hofert

Projekttitel: Diskursübergreifende Naturdidaxe. Darstellung und Instrumentalisierung der Natur in der didaktischen Literatur des 13. Jahrhunderts insbesondere im „Renner“ Hugos von Trimberg

Betreuerinnen: Prof. Dr. Claudia Lauer, Prof. Dr. Marion Gindhart

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Dr. Sebastian Müller

Projekttitel: "Natürliche Ideen"

Projekt:

Das angestrebte Projekt soll einen Beitrag dazu leisten, soziale und kulturelle Phänomene aus Geschichte und Gegenwart vollständiger erklären zu können. Hierzu soll gezeigt werden, dass bestimmte mentale Repräsentationen, die für die Genese beispielsweise verschiedener Formen von Religion und Wissenschaft sowie deren Entwicklung eine wichtige Rolle spielen, natürlicher sind als andere. Daher treten sie häufiger auf und geben somit bestimmten sozial-kulturellen Prozessen gegenüber anderen einen Vorsprung bezüglich der Häufigkeit des Auftretens und ihrer Dauerhaftigkeit und Wirkmächtigkeit.

Dieses Projekt verbindet ganz wesentlich Ergebnisse aus Evolutionsbiologie und -psychologie und Vorgeschichte, Frühgeschichte sowie sozialer Anthropologie. Die Evolution über mehrere Millionen von Jahren stellt die einzig plausible Erklärung für die Genese einer Struktur des menschlichen Geistes dar, die bestimmte Ideen natürlich und andere unnatürlich macht. Daten aus Vor- und Frühgeschichte sowie von bestimmten indigenen Kulturen stellen die besten verfügbaren Belege für Thesen über natürliche Ideen dar und können gleichzeitig durch diese befriedigender erklärt werden als ohne sie. Schlussendlich sollen die hier aufgestellten Thesen aber in ihrer Erklärungskraft bis in die Gegenwart reichen, in der die beispielsweise die weitverbreitete Wissenschaftsskepsis trotz deren außerordentlichem Erfolg erklärungsbedürftig ist.

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